MARCH 2021 - SOUNDGARDEN EINER BIOGRAFIE - RESIDENCY AT LOFFT - DAS THEATER LEIPZIG

Maria Reiche (*15.05.1903 – †8.06.1998) war studierte Mathematikerin, Physikerin und Geografin, eine deutsche Privatgelehrte. Auf der Suche nach einer erfüllenden Karriere als Lehrerin und Forscherin, aber auch ihre ablehnende Haltung gegenüber dem Naziregime, führte sie kurz vor dem Zweiten Weltkrieg nach Peru. Als Wissenschaftlerin studierte und erforschte sie lebenslang die sog. Nasca-Linien, nur aus der Luft sicht- und erkennbare Scharrbilder (Geoglyphen) in der Wüste bei Nazca und Palpa in Peru.

Nach einer Auseinandersetzung mit den Schriften und Skizzen von Maria Reiche und Dokumenten aus ihrem Umfeld sammelten wir – ähnlich wie die Forscherin, die im Peru der 40er Jahre versuchte, Fuß zu fassen – Alltagsgegenstände und Materialien, die wir umfunktionierten und auf ihre klanglich/musikalischen Qualitäten hin untersuchten.

Alltägliche Gegenstände werden einer anderen Verwendung zugeführt, um eine klangliche Assoziation und mögliche Verbindung mit der Biografie von Maria Reiche zu erzeugen. Während ihrer 24-jährigen Forschung arbeitete und lebte sie mit bescheidenen Mitteln und sehr limitierten Requisiten. So verwendet sie ihre Handwerksmittel häufig in doppelter Funktion, etwa wenn sie das Stativ für das Messgerät als Zeltstangen benutzt.

Aus heutiger Sicht kann Maria Reiche als eine Feministin des 20.Jahrhunderts gesehen werden, die sich für die Erforschung und den Erhalt der Nasca-Kultur engagierte und sich gegen die Machtergreifung des NS-Regimes in Deutschland und patriarchale Strukturen von Politik und Wirtschaft in Peru positionierte.

PROJEKT GEFÖRDERT VOM LOFFT DAS THEATER LEIPZIG — FLAUSEN PLUS — FONDS DER DARSTELLENDEN KÜNSTE UNTER DEN #TAKECARERESIDENZEN

KORRESPONDENZ: NINA DELUDEMANN 

Weiteren Terminen:

JUNI 2021 · ONLINE PRÄSENTATION

JULI 2021 · PRÄSENTATION IM LOFFT DAS THEATER LEIPZIG